„Die Krise"

Von Gewalttätigkeit begleitete Gottesverehrung , die helfen soll, die Götter gnädig zu stimmen, hat es seit jeher gegeben, angefangen in der barbarischen Vorzeit der Menschen bis auf den heutigen Tag. Wenn auch große Lehrer so manches Mal betont haben, dass Gottesverehrung allein durch Liebe stattfindet, hat die Welt dies nur für die geistige Seite des Lebens als wahr gelten lassen, aber niemals für die praktische. Solche Lehre hat ihre Bedeutung da, wo sichtbare Ergebnisse wenig zählen, aber da, wo sichtbare Ergebnisse notwendig sind - so stellt sich das populäre Gewissen es vor - müssen die Götter erst noch durch das Angebot an Blutopfern gewonnen werden. Grundlage dieser Vorstellung ist der Glaube des Patienten an die Wirkung bitterer, stechend-scharfer Arzneien; so müssen Arzneien sein, davon ist er überzeugt, und schluckt die ihn zerreißenden Tropfen. Und so werden auf der ganzen Welt in den politischen Arzneimittelfabriken tödliche Heilmittel angehäuft. Stärkungsmittel für Mannhaftigkeit, die in ihrer Farbe blut-rote Kraft verkünden.

Ärzte mit hohen Anteilen an Todesfällen als Ergebnis ihrer Arbeit werden verehrt, obwohl nüchtern betrachtet die ungezählten Todesfälle den Arzt dazu bringen müssten, den Glauben an sein Behandlungssystem zu ändern. Überall sind jetzt Lehrstätten des Todes eröffnet worden. Millionen von Menschen, die dort lernen, müssen ihr Leben geben, weil sie das Material für den Unterricht stellen. Vielleicht können die Menschen etwas Endgültiges hieraus lernen, aber wann oder wo kann ich nicht prophezeien. Was wir vorfinden, ist, dass dieser tödliche Lehrbetrieb weitergeht, ohne dass ein Ende abzusehen ist. Seine Inhalte werden sogar immer lauter in den Lehrstätten wiederholt, und es scheint, dass es hier nie ein Ende geben wird. Wenn man das als gegeben ansieht, dann ziehe ich das Schweigen vor, auch deshalb, weil ich nicht weiß, welche Antworten ich den Auswegsuchenden geben soll.