“Seit Jahrhunderten ist viel Geld auf unsere klassische Bildung verwendet worden. Es wäre recht wünschenswert, dass unsere besser gebildeten Kaufleute sich von ihren Lateinstudien ins Gedächtnis zurückriefen, - dass der Nominativ von valorem (ein Wort, mit dem die meisten von ihnen schon vertraut sind) valor ist, das ihnen daher auch vertraut sein müsste. Valor kommt von valere gut oder stark sein; als Mensch stark im Leben sein, oder etwas taugen; als Sache stark fürs Leben oder wertvoll sein. „Wertvoll“ sein bedeutet daher „Wert oder Nutzen für das Leben besitzen“. Wahrhaft wertvoll oder nützlich ist das, was mit aller Kraft zum Leben führt. Je weniger es zum Leben führt oder je mehr seine Kraft gebrochen ist, desto weniger wertvoll ist es verhältnismäßig. Je nachdem es vom Leben entfernt, ist es wertlos oder schädlich.

Der Wert eines Gegenstandes ist demnach unabhängig von der Meinung und der Menge. Du kannst davon denken, was du willst, davon gewinnen, soviel du willst, der Wert an sich wird dadurch nicht größer oder geringer. Entweder er ist tauglich oder nicht tauglich. Keine Anerkennung kann die Macht, die ihm der Schöpfer aller Dinge verliehen hat, erhöhen, keine Missachtung sie herunterdrücken.“

UNTO THIS LAST - Essay IV: Ad Valorem

 

John Ruskin‘s Brantwood