Brief an Mohandas Karamchand Gandhi, 7. September 1910:

„Je länger ich lebe – und besonders jetzt, da ich mich dem Tod nähere – desto stärker fühle ich mich geneigt, anderen gegenüber die Gefühle zum Ausdruck zu bringen, die meine Existenz so stark bewegen und die meiner Meinung nach von großer Bedeutung sind: Das ist, dass, was man gewaltfreien Widerstand nennt, in Wirklichkeit nichts anderes ist als die Ausübung der Liebe, unverstellt durch falsche Interpretation. Liebe ist die Bestrebung nach seelischer Kommunion (Vereinigung) und Solidarität mit anderen, und diese Bestrebung befreit stets die Quelle für vornehme Aktivitäten. Diese Liebe ist das höchste und einzigartige Gesetz des menschlichen Lebens, das jeder in der Tiefe seiner Seele empfindet. Wir finden es äußerst klar in der Seele der Kinder offenbart. Der Mensch spürt es, solange er nicht durch die falschen Lehren der Welt geblendet wird. Dieses Gesetz der Liebe wurde von allen Philosophen vertreten – den indischen, chinesischen, jüdischen, griechischen und römischen.“