Der Mensch Gandhi

Aus seinem Festhalten an der Wahrheit und der Lauterkeit seiner Mittel entwickelte sich sein Bekenntnis zur Gewaltlosigkeit, das seinerseits ein wesentlicher Bestandteil seiner tiefen und unerschütterlichen Menschenliebe ist. Diese verlangt ausdrücklich, dass Menschen in ihrem Kampf für ihre Ziele, ob als Individuen oder als Gruppen, nur in der Weise ihre Rechte durchsetzen sollen, dass sie niemals ihre grundsätzliche Verpflichtung zur Menschlichkeit verletzen, und das bedeutet, dass sie Respekt vor dem Leben haben. Wer behauptet, bestehende Rechte und Privilegien bestimmter Klassen seien ja ursprünglich auch durch Gewalt gewonnen worden, würden immer noch durch Gewalt aufrechterhalten und seien deshalb auch nur durch Gewalt zu vernichten, der setzt einen nicht endenden Kreislauf des Bösen in Gang. Denn es wird immer Menschen geben mit irgendwelchen Klagen über Missstände in der herrschenden Gesellschaftsordnung, seien diese Klagen nun eingebildet oder gerechtfertigt. Und diese Menschen werden ihre Loslösung von allen moralischen Bindungen einfordern, sogar das Recht, auf dem Wege zu ihrem Ziel durch Blut zu waten. An irgendeinem Punkt muss der Kreis aber durchbrochen werden, und Gandhi möchte, dass sein Land das erste ist, das den Ruhm erlangt, dies erreicht zu haben. Es kann sein, dass wir keinen Erfolg haben. Es kann sein, dass wir scheitern, scheitern wie Buddha oder Christus, als er die Menschen von all ihren Ungerechtigkeiten befreien wollte, aber man wird sich immer an ihn erinnern als einen Menschen, der sein Leben zu einem Vorbild für alle späteren Zeitalter machte.