Protest gegen die Nazis (1934)

Für mich ist Rassenhass in jeder Form ein Bekenntnis zur Barbarei, und ich kann nicht erkennen, dass es irgendein politisches Anliegen gibt, in dessen Namen es Nationen und Völkern erlaubt sein soll, ihrer Gier nach Gewalt nachzugeben. Wir in Indien bemühen uns, unseren wachsenden Geist des Nationalismus vor dieser gefährlichen Perversion des Rassenhasses zu schützen, und wenn ich sehe, wie westliche Nationen ihre Ideologie auf solch eine Barbarei aufbauen und gezielte Vorbereitungen für Massenmord auf wissenschaftlicher Grundlage treffen, dann kann ich nicht umhin, stolz zu sein auf mein Land, das, obwohl arm und verfolgt, sich nicht dazu verleiten lässt, Menschenrechte mittels brutaler Methoden zu gewinnen. Es bestärkt meinen Glauben an den nicht sterbenden Geist des Ostens. […]
Mein ganzes Leben lang habe ich meine Stimme erhoben gegen die Blindheit von Vorurteilen, die Menschen von Menschen trennen, und habe meine Mitstreiter in der ganzen Welt aufgerufen, gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, die Idee der menschlichen Größe bei jedem Einzelnen von uns zu verwirklichen. In der heutigen Zeit, in der dieses beständigste Erbe der wahrhaft Großen aller Menschenrassen in Gefahr ist, zerstört zu werden, durch den aggressiven Geist des Völkischen bei den Roten einerseits und dem fanatischen materialistischen Idealismus bei den Schwarzen andererseits, erhebe ich nochmals meine bescheidene Stimme (so schwach sie auch im Verlauf meines Alters geworden sein mag), um zu warnen und zu protestieren. In unserem verzweifelten Bemühen, den Gemeinschaftsgedanken im menschlichen Zusammenleben zu retten, dürfen wir nicht den frei denkenden Einzelmenschen auszulöschen. Seine erhabenen und zugleich ketzerischen Ideen haben die Menschheit auf dem Weg nach oben immer vorangebracht.