Santiniketan (Domizil des Friedens)

Am 22. Dezember 1901 eröffnete Rabindranath Tagore eine Schule in Santiniketan mit dem Namen „Brahmacharya Asrama“ (Kolleg für die Studienphase), die modellhaft aufbaute auf dem alten, traditionellen „Gurukul“-System, einer traditionellen indischen Erziehungs- und Ausbildungsmethode, wonach der Schüler im Haus seines Lehrers (Guru) wohnte, diesem diente und von ihm im praktischen Lebenszusammenhang unterwiesen wurde. Nachdem er den Literaturnobelpreis erhalten hatte, wurde diese Schule zu einer Universität ausgeweitet und neu benannt: „Visva Bharati“, dessen symbolische Bedeutung von Tagore erklärt wurde als ein Ort, „wo die Welt ein Heim in einem Nest macht“.

Das Ziel dieser Bildungseinrichtung war die Suche nach Wahrheit, auf welcher Lehr– und Lernmethoden von Ost und West verschmolzen werden.

„Visva Bharati“ (heute fast 110 Jahre alt) ist mittlerweile eine der renommiertesten Universitäten Indiens mit Studiengängen in den Bereichen Geistes– und Humanwissenschaften, Sozialwissenschaften, Bildende Künste, Darstellende Künste, Pädagogik, Agrarwissenschaften und ländlicher Wiederaufbau.