In den Upanishaden wird Gott als „der Friedliche, der Gute, der Eine“ beschrieben. Sein Friede ist der Friede der Wahrheit, den wir klar in der Natur sehen können. Die Erde bewegt sich und die Sterne, jede einzelne Zelle bewegt sich und arbeitet in diesem Baume, jeder Grashalm auf diesem Feld ist in Bewegung, jedes Atom dieses Abendsterns ist ruhelos, aber dennoch ist Frieden im tiefsten Inneren all dieser Bewegung – eine Bewegung, die schöpferisch ist. Eine Bewegung, der dieser innere Friede fehlt, ist zerstörerisch. Gott als der Friedvolle wird dem offenbart, der in seinem Leben zur Wahrheit gefunden hat, zur Wahrheit, die immer tätig ist und doch eine unermessliche innere Ruhe ausstrahlt, eine Ruhe, die aus der Meisterung des menschlichen Triebes nach Eigennutz entstanden ist. Das Wesen des Friedens ist nicht der Verlust von Energie, das langsame Absterben des Lebens, sondern, im Gegenteil, die Vervollkommnung.

Wenn ein Unkundiger zum ersten Male im Leben eine Fabrik betritt, erschrickt er vor dem verwirrenden Durcheinander der Bewegungen. Der Kundige aber ist überwältigt und bewundert die Konzentration des Zweckmäßigen, wie sie unbewegt im Zentrum (der Maschinerie) liegt. Das vertreibt bei ihm alle Zweifel, und das perfekte Zusammenspiel aller Bewegungen erscheint ihm als schön. Dies ist der Frieden, der zur Wahrheit gehört.