Der Optimist: Sie können nicht leugnen, daß der Krieg, abgesehen von den guten Folgen für die, welche ständig dem Tod ins Auge blicken müssen, auch einen seelischen Aufschwung mit sich gebracht hat.

Der Nörgler: Ich beneide den Tod nicht darum, daß er sich jetzt von so vielen armen Teufeln ins Auge blicken lassen muß, die erst durch die allgemeine Galgenpflicht auf ein metaphysisches Niveau emporgezogen werden, abgesehen davon, daß es in den meisten Fällen mißlingt.

Der Optimist: Die Guten werden besser und die Schlechten gut. Der Krieg läutert.

Der Nörgler: Er nimmt den Guten den Glauben, wenn er ihnen nicht das Leben nimmt, und er macht die Schlechten schlechter. Die Kontraste des Friedens waren groß genug.

Der Optimist: Aber merken Sie nicht den seelischen Aufschwung des Hinterlands?

Der Nörgler: Was den seelischen Aufschwung des Hinterlands anlangt, so habe ich ihn bisher nicht anders gemerkt als den Straßenstaub, den die Kehrichtwalze aufwirbelt, damit er wieder zu Boden sinke.

Der Optimist: Es verändert sich also nichts?

Der Nörgler: Doch, aus Staub wird Dreck, weil auch der Spritzwagen noch hinterher geht.

Der Optimist: Sie glauben also nicht, daß sich seit dem Anfang August, da sie ausgezogen sind, etwas gebessert hat?

Der Nörgler: Anfang August, ja das war der Ausziehtermin, als man der Menschheit die Ehre gekündigt hatte. Sie hätte ihn vor dem Weltgericht anfechten sollen.

Abfahrt eines Truppentransportes
von einem Berliner Bahnhof
am 28. August 1914