Der Optimist: Können Sie jetzt noch negieren? Hören Sie nicht den Jubel? Sehen Sie nicht die Begeisterung? Kann ein fühlendes Herz sich ihr entziehen? Sie sind das einzige. Glauben Sie, daß die große Gemütsbewegung der Massen nicht ihre Früchte tragen, daß diese herrliche Ouvertüre ohne Fortsetzung bleiben wird? Die heute jauchzen —

Der Nörgler: — werden morgen klagen.

Der Optimist: Was gilt das einzelne Leid! So wenig wie das einzelne Leben. Der Blick des Menschen ist endlich wieder emporgerichtet. Man lebt nicht nur für materiellen Gewinn, sondern auch —

Der Nörgler: — für Orden.

Der Optimist: Der Mensch lebt nicht vom Brote allein.

Der Nörgler: Sondern er muß auch Krieg führen, um es nicht zu haben.

Der Optimist: Brot wirds immer geben! Wir leben aber von der Hoffnung auf den Endsieg, an dem nicht zu zweifeln ist und vor dem wir —

Der Nörgler: Hungers sterben werden.

Der Optimist: Welch ein Kleinmut! Wie beschämt werden Sie einst dastehn! Verschließen Sie sich nicht, wo Feste gefeiert werden! Die Pforten der Seele sind aufgetan. Das Gedächtnis der Tage, in denen das Hinterland wenn auch nur durch Empfang des täglichen Berichtes Anteil an den Taten und Leiden einer glorreichen Front nahm, wird der Seele —

Der Nörgler: — keine Narbe zurücklassen.

Der Optimist: Die Völker werden aus dem Kriege nur lernen —

Der Nörgler: — daß sie ihn künftig nicht unterlassen sollen.

Der Optimist: Die Kugel ist aus dem Lauf und wird der Menschheit —

Der Nörgler: — bei einem Ohr hinein und beim andern hinausgegangen sein !