Über viele Jahrhunderte, hast Du, O Herr, in diese mitleidlose Welt Deine Boten gesandt, die eine Botschaften hinterlassen haben wie diese: ‚Vergebe allen. Liebe alle. Reinige unsere Herzen von den blut-roten Flecken des Hasses.’
Verehrungswürdig sind sie, wert, dass man sich ihrer erinnert; trotzdem habe ich sie von der Türschwelle verwiesen heute – an diesem Tag des Bösen – mit ausdruckslosem Gruß.
Habe ich nicht gesehen, wie heimliche Bösartigkeit die Hilflosen niederstreckt unter dem Schutze der heuchlerischen Macht?
Habe ich nicht gehört, wie die zum Schweigen gebrachte Justiz einsam weint über die höhnischen Ausschreitungen der Macht?
Habe ich nicht gesehen, unter welchen Qualen eine unbesonnene, vom Wahnsinn getriebene Jugend ihr Leben vergeblich an gefühllosen Felsen zerschmettert hat?
Erstickt ist meine Stimme, stumm sind meine Gesänge heute, und dunkel liegt meine Welt gefangen in einem düsteren Traum, und ich frage Dich, O Herr, in Tränen: ‚Hast Du Dir selbst vergeben, hast selbst Du diejenigen geliebt, die dabei sind Deine Luft zu vergiften, und Dein Licht zu verdunkeln?’.